Mit +24,6 °C schrammte der 1. April 2024 – gleichzeitig ein Ostermontag, der aufgrund seiner sehr hohen Saharastaubkonzentration in Erinnerung bleiben wird – nur knapp am ersten Sommertag des Jahres vorbei, aber am darauffolgenden Samstag (6. April) war es dann mit +25,2 °C so weit. So früh wie noch nie seit Wetteraufzeichnungen wurde an diesem Tag die 30-Grad-Marke in Österreich geknackt (Bruck a. d. Mur – Quelle: ORF). Doch das war es noch nicht mit dieser ungewöhnlich frühen ersten Hitzewelle des Jahres, denn diese gipfelte dann am Sonntag, den 14. April, mit +28,2 °C an unserer Messstation, und in der angrenzenden Steiermark wurden an diesem Tag in Deutschlandsberg sogar +31,7 °C (Quelle: GeoSphere Austria) gemessen. Hochsommer Anfang April, das war wirklich sehr ungewöhnlich.
Doch das war noch nicht alles, was dieser April zu bieten hatte. Nur zwei Tage später, nämlich am 16.04.2024, leitete ein Temperatursturz (in manchen Regionen bis zu dreißig Grad innerhalb von nur 48 Stunden, mit Unwettern samt Hagel im Raum Wiener Neustadt) einen der spätesten Wintereinbrüche des Jahres ein. Bei uns blieb es an diesem Tag bei +3,6 °C bei Regen, insgesamt 25 Liter, in anderen höher gelegenen Regionen Österreichs wurde es aber wieder weiß. Mit einer anhaltenden Nordströmung floss dann tagelang polare Kaltluft nach, welche ein Italientief entstehen ließ, das dann am 23.04. noch einmal Schnee bis ins Flachland brachte. In Unterkärnten und in der Weststeiermark fielen große Schneemengen auf die bereits dicht belaubten Bäume, wodurch es in vielen Regionen zu längeren Stromausfällen gekommen ist. Bei uns in der Region blieb es bei Temperaturen um die +4 °C auch wieder nur bei Regen, insgesamt 27 Liter.
Aufgrund der bereits im Feber und März sehr warmen Witterung (siehe Vorberichte) und vor allem auch aufgrund des Frühsommers Anfang April war die Vegetation zu dieser Zeit bereits weit fortgeschritten und um circa drei Wochen voraus. Viele Obstbäume trugen so früh wie noch nie bereits kleine Früchte. Durch die anhaltende Nordwetterlage kam es aber in der zweiten Aprilhälfte bei nächtlicher Aufklarung noch zu insgesamt vier Frostnächten (Höhepunkt an unserer Messstation am Morgen des 22.04.2024 mit -2,0 °C), welche an vielen Obstbäumen in der Region Frostschäden angerichtet haben dürften.
Und weil der April tut, was er will, war auch der Ausklang des Monats wieder nichts für Wetterfühlige, weil zwischen der letzten Frostnacht (-1,1 °C am 26.04.) und dem nächsten Sommertag (+25 °C am 29.04.) lagen wieder nur etwas mehr als 48 Stunden. Somit war der April 2024 einer der “launischsten“ seit Messbeginn.
- max. Temperatur: +28,2 °C
- min. Temperatur: -2,0 °C
- Regenmenge: 60 l/m²
- stärkste Böe: 38,6 km/h
KLIMA (Quelle: GeoSphere Austria)
Auf das langjährige Mittel (1961 bis 1990) der GeoSphere-Station Bad Gleichenberg bezogen, war der April 2024 das zwölfte zu warme Monat in Folge. Das letzte Monat, welches nicht überdurchschnittlich war, war der April 2023. Der April 2024 war an der Station Bad Gleichenberg verglichen mit dem Mittel von 1961 bis 1990 um 3 °C und verglichen mit dem Mittel von 1991 bis 2020 um 1,5 °C zu warm. Niederschlagstechnisch war der April im Vergleich mit beiden Klimaperioden im Normbereich.
