Zusammenfassung 2020

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Januar, Februar und März

Der Januar begann im Jahr 2020 nebelig und viel zu trocken. Vom Schnee waren wir in diesem Wintermonat weit entfernt, jedoch gab es einige Frosttage. Der Februar war dann nach dem nebeligen Januar aufgrund der häufig auftretenden Sturmtiefs sehr stürmisch. Das stärkste davon war gleich das Erste, um den 5. d. M.. Was bisher beide Monate gleich haben: sie waren zu warm und zu trocken. Schneefall gab es zwar einmal, jedoch nur kurz und ohne liegen zu bleiben. Der dritte Monat in diesem Jahr war ebenfalls zu warm und zu trocken, das gleich einmal vorneweg. Jedoch gab es eine kürzere kältere Phase, in der es dann das erste Mal im Jahr 2020 weiß wurde. Ende März gab es dann noch einmal strengere Nachtfröste, diese hielten bis Anfang April an. Etwas an das man sich eventuell länger erinnern wird können, war das Erdbeben am 22. März, dessen Ursprung etwas nördlich von Zagreb lag, und welches hier noch deutlich gespürt werden konnte. In Zagreb gab es damals auch beträchtliche Schäden.

April, Mai und Juni

Die Nachtfröste, die es Ende März und Anfang April noch einmal gab, hatten dann auf die Blüten verschiedener Obstbäume große Auswirkungen – diese waren nämlich aufgrund der warmen Temperaturen an den Märztagen davor teilweise schon in Vollblüte. Zwei Tage nach der letzten Nacht mit leichtem Frost gab es dann in der zweiten Monatshälfte auch schon den ersten Sommertag (Temperaturhöchstwert über 25 °C). Auch das erste Gewitter konnte bereits im Monat April beobachtet werden, nämlich am Ostermontag. Doch dieses Gewitter änderte nichts an der anhaltenden Trockenheit, die schon seit Jahresanfang vorherrschte. Der Mai war dann wieder einmal gegen den Trend und zwar unterdurchschnittlich warm. Tageshöchstwerte weit entfernt von der Dreißig-Grad-Marke begleiteten uns. Der Höchstwert im Mai lag bei 25,4 °C. Ähnlich zurückhaltend wie die Temperaturen war leider auch der Niederschlag. Der Mai 2020 war aufgrund seiner Wettererscheinungen eher ein verspäteter April. Der Juni brachte dann niederschlagstechnisch etwas Entspannung, mit 120 Liter konnte der Rückstand einigermaßen ausgeglichen werden. Temperaturen über 30 °C Celsius gab es dann aber auch erst am letzten Wochenende des Monats.

Juli, August und September

Der Juli brachte sehr durchwachsenes Wetter – daraus resultierend gab es keine tage- oder gar wochenlangen Hitzeperioden. Niederschlag war in diesem zweiten Sommermonat im Jahr 2020 ausreichend vorhanden, mit 180 Liter konnten wir den höchsten Wert seit vielen Jahren verzeichnen. Ein sehr großer Teil dieses Niederschlags kam in Verbindung mit einem heftigen Gewitter, welches im südlichsten Burgenland große Schäden verursachte. Generell war der Juli im Südosten Österreichs sehr gewittrig. Der August brachte als drittes Sommermonat sehr viel Niederschlag – ebenfalls fast wieder 180 Liter. In den letzten 10 Jahren gab es keinen August, der diese Niederschlagsmenge übertreffen konnte. Gewitter gab es wie schon im Juli recht viele (auch mit Überschwemmungen), Hitzewellen blieben allerdings weiterhin aus. Der September begann dann ungewöhnlich trocken, und der Niederschlag in diesem Monat fiel fast ausschließlich in der letzten Woche, dort allerdings 84 Liter. Auch einige Gewitter gab es bei diesem Wetterumschwung noch.

Oktober, November und Dezember

Der heurige Oktober war eher kühler – das Thermometer kletterte nur noch an einem Tag über 20 Grad. Dieser Tag endete allerdings mit für Oktober ungewöhnlich heftigen Gewittern. Niederschlag gab es in diesem Monat wieder mehr als 100 Liter. Der November war dann vor allem von Hochdruckwetter geprägt, was für uns leider sehr beständiges Nebelwetter bedeutete. Am dritten des Monats, zu Allerheiligen, gingen sich sogar im November noch einmal 21,8 °C aus. Am 6.11. gab es dann allerdings schon den ersten Frost. Niederschlag gab es im November nur 16 Liter, seit Mai war das wieder einmal ein zu trockener Monat. Der Dezember begann dann gleich einmal mit Schneefall, am zweiten des Monats gab es das erste Mal Schneeflocken zu sehen und am Tag darauf war es dann auch schon weiß. Eine Woche später kam dann erneut Schnee, dieser fiel allerdings in Verbindung mit teilweise Regen als sehr sehr nasse und schwere Masse – das Ergebnis waren lang anhaltende Stromausfälle. Vor Weihnachten wurde es dann – wie sollte es anders sein – wieder warm, und der Temperaturhöchstwert für den Dezember konnte folglich mit 11,1 °C ausgerechnet am Heiligen Abend gemessen werden. Zu den Weihnachtsfeiertagen gab es heuer Regen, ein eher seltenes Ereignis. Auch danach gab es zwar immer wieder Niederschläge, allerdings blieb es mangels Kaltluftzufuhr weiterhin bei Regen. Zum Ende des Dezembers gab es dann erneut ein Erdbeben zu verspüren – dieses hatte sein Epizentrum diesmal ca. 45 km südlich von Zagreb, war aber aufgrund der wesentlich stärkeren Magnitude deutlicher zu spüren (Magnitude 6,4 – auch in Bayern war es noch spürbar). In der Region um Petrinja (Kroatien) gab es zahlreiche Schäden und Nachbeben.

Langzeitdaten (Quelle: ZAMG)

Auf das ganze Jahr gesehen war 2020 überdurchschnittlich warm, brachte statistisch allerdings genug Regen, auch wenn die Aufteilung sehr zu wünschen übrig ließ. Sonnenschein gab es an der ZAMG-Station Bad Gleichenberg weit mehr als im Durchschnitt. Monatsweise betrachtet waren alle Monate bis auf den Mai überdurchschnittlich warm. Zu trocken waren heuer der Januar, Februar, März, April, Mai und November – die restlichen Monate lagen niederschlagstechnisch leicht, die Sommermonate weit, über dem Schnitt.

Résumé

Das Jahr 2020 war einmal mehr – wie sollte es anders sein – in Summe gesehen zu warm, dabei war es in den ersten fünf Monaten zusätzlich noch zu trocken und in den darauffolgenden drei Sommermonaten dann viel zu feucht, sodass statistisch gesehen die Niederschlagsmengen zwar wieder passen, für die Natur – und hier im Speziellen für die Landwirtschaft – der Wetterverlauf aber nicht gerade optimal war. Die Wintermonate, sowohl die zu Jahresbeginn als auch der zum Jahresausklang, wurden wieder einmal ihrem Namen nicht gerecht, weil Niederschlag in Form von Schnee fast zur Gänze ausgeblieben ist.

Obwohl nicht spezifisch meteorologisch, möchte ich hier dennoch eine Laune der Natur erwähnen, die in diesem Jahr ungewöhnlich war, nämlich dass in unserer Region in einem Jahr gleich zwei Erdbeben deutlich zu spüren waren, die ihr Epizentrum im nahen Kroatien hatten. Davor sollten wir in Zukunft besser wieder länger verschont bleiben.

  • Jahresniederschlag: 855 l/m²
  • Schneemenge: 17 cm
  • Jahreshöchsttemperatur: 32,1 °C (31.7.2020)
  • Jahrestiefsttemperatur: -7,6 °C (27.12.2020)
  • Heiße Tage (über 30 °C): 14 Tage
  • stärkste Böe des Jahres: 77 km/h
  • erster Schnee (in der zweiten Jahreshälfte): 2. Dezember