Zusammenfassung 2023

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Januar, Februar und März

Das Jahr 2023 begann, wie auch das Jahr 2022, gleich einmal für die Jahreszeit viel zu warm. Generell war die erste Monatshälfte des Jänners mit Temperaturen um die +10 °C und auch kaum Minusgraden in den Nächten eines Wintermonats nicht würdig. Die zweite Monatshälfte wurde dann zwar nicht eisig kalt, aber einem Jänner entsprechender. Dafür fiel sehr viel Niederschlag, davon allerdings sehr wenig als Schnee.

Die ersten Tage des Febers ließen mit einem Kaltluftvorstoß doch noch auf einen Winter hoffen, und diese Kälte blieb dann auch fast bis zur Monatsmitte. Sogar zwei Eistage konnten in dieser kurzen kalten Phase verzeichnet werden. Am 12. Feber ging das Thermometer allerdings schon wieder in den zweistelligen Plusbereich, und von dort an glich der Feber fast schon einem Frühlingsmonat. Diese warme Phase des Febers erreichte am 21.2. mit +17,4 °C ihren Höhepunkt. Am letzten Feberwochenende versuchte die Kaltluft noch einmal ihr Glück, aber mit wenig Erfolg. Der Feber dieses Jahres ging mit 6 Litern Regen und 2 cm Schnee extrem trocken in die Aufzeichnungen ein.

Der März war temperaturmäßig ein Auf und Ab: Er begann aufgrund der Nachwirkungen des kurzen Kaltluftvorstoßes von Ende Feber mit überwiegend einstelligen Tageshöchstwerten und wurde ab dem 8.3. für kurze Zeit frühlingshaft. Um die Mitte des Monats gingen die Tageshöchstwerte wieder leicht zurück und es gab recht kalte Morgentemperaturen. Das letzte Monatsdrittel war dann wieder frühlingshaft und brachte endlich ergiebigeren Niederschlag.

April, Mai und Juni

Der April war 2023 ein sehr verhaltener Frühlingsmonat. Er konnte nicht einmal den Temperaturhöchstwert vom März übertreffen und war generell von Nordost- bzw. Nordwestströmungen geprägt. Am Monatsbeginn gab es mit -5,2 °C noch strengen Morgenfrost. Immerhin kam einmal auch eine Vb-Lage zustande, die mit 62 Liter Regen den Niederschlagsmangel der letzten beiden Monate etwas aufbessern konnte. Der April macht eben, was er will.

Der Wonnemonat Mai wurde heuer einmal mehr seinem Namen nicht gerecht. Er startete mit Temperaturen unter der 20-Grad-Marke und nur am ersten Maiwochenende gab es kurz einen Hauch von Frühsommer. Bis zum 20. des Monats verabschiedete sich der Frühsommer dann komplett, erneut dominierte eine Vb-Lage und brachte große Niederschlagsmengen. Erst in der letzten Maiwoche wurden die Temperaturen dann frühsommerlich, zudem waren auch erste Gewitter zu beobachten.

Die erste Hälfte des 6. Monats im Jahr war im Osten Österreichs verregnet – bis zum 15.6. gab es im Juni 12 Tage mit Niederschlag. Ab dem dritten Juniwochenende drehte die Strömung dann auf Südwest und ab dem 19. Juni gab es die erste kleine Hitzewelle des Jahres. Diese Hitze wurde am 23. Juni von einer Unwetterlinie beendet, die vor allem in der Steiermark und in Kärnten Schäden verursachte. Ende Juni gab es dann wieder gemäßigte Sommertemperaturen.

Juli, August und September

Die ersten Tage des Julis waren von einem Wetterumschwung geprägt, der die Temperaturen weiterhin etwas dämpfte. Am 1. Juli brachte ebendieser Wetterumschwung in Form eines Gewitters dem Ortsteil Tauka erhebliche Wassermassen und damit auch Überschwemmungen. Danach setzte sich dann bis zur Mitte des Monats der Hochsommer durch und in der zweiten Juliwoche gab es vier Hitzetage. Die zweite Monatshälfte war bei einer anhaltenden Westwetterlage recht unbeständig – die Temperaturen kamen ab dem 18.7. nicht mehr über die 30-Gard-Marke hinaus, und es fiel immer wieder Regen. Am 27.7. gab es sogar einen Tiefstwert von +7,7 °C.

Auch Anfang August ging es in der gleichen Tonart weiter, denn die Temperaturen bewegten sich immer noch um die 20-Grad-Marke. Ab dem 3. August wurde dann ein sehr ergiebiges Niederschlagsereignis zum Thema Nummer eins in der Meteorologie und auch in den Medien. Vier Tage lang regnete es aus einem Italientief fast durchgehend – im Südburgenland kamen so 130 Liter Niederschlag zusammen, 80 Liter davon allein in einer Nacht. In der Südweststeiermark und in Unterkärnten fielen noch viel größere Regenmengen in oft viel kürzeren Zeiträumen vom Himmel, das hatte enorme Schäden durch Überflutungen, Vermurungen und Hangrutschungen zur Folge. Im Laufe der zweiten Augustwoche nahm der Sommer dann langsam wieder Fahrt auf. Mit einer langen Hitzewelle kehrte spät im Jahr noch der Hochsommer zurück, vom 21.8. bis zum 27.8. gab es durchgehend Höchstwerte über +30 °C. Erst in den letzten Augusttagen brachte ein Wetterumschwung dann wieder Abkühlung und Regen.

Der September wollte im Jahr 2023 hoch hinaus und verkleidete sich deshalb gleich als vierter Sommermonat. Insgesamt gab es noch 12 Sommertage (= Tageshöchstwert größer oder gleich 25 °C) und nur an drei Tagen gegen Ende des Monats blieben die Tageshöchstwerte unter der 20-Grad-Marke. Niederschlagstechnisch war der September eher mager.

Oktober, November und Dezember

Auch der Oktober wollte es noch nicht wirklich wahrhaben, dass der Sommer schon länger vorbei ist. Die für die Jahreszeit sehr warme Wetterphase aus dem September ging noch fast bis zur Monatsmitte des Oktobers weiter und brachte weiterhin mehrheitlich Tageshöchstwerte über +20 °C. Am 8. Oktober gab es mit +24,3 °C fast noch einen Sommertag. Dieses warme Wetter endete dann allerdings sehr abrupt. Am 15.10. gab es den ersten nennenswerten Niederschlag in diesem Monat und am 17.10. hat die Wetterstation bereits den ersten Morgenfrost gemessen. Die Strömung stellte danach jedoch wieder auf Süd um, und am 20.10. konnten noch einmal +23,6 °C gemessen werden. Das letzte Oktoberdrittel brachte dann immer wieder von Donnergrollen begleitete Niederschläge und besserte die Niederschlagsbilanz noch deutlich auf.

Auch der November begann recht warm, dies hielt allerdings nur bis zum ersten Novemberwochenende, an dem ein Regentief Abkühlung mit sich brachte, an. Die zweite Monatshälfte war dann eher trocken und bot nur mehr Temperaturen im einstelligen Bereich. Am letzten Novemberwochenende kam kalte Luft aus dem Norden, und im Zuge dessen gab es auch den ersten Gruß vom Winter, da Schneeschauer die Landschaft kurz weiß werden ließen. Die letzten Tage des Novembers waren dann temperaturtechnisch winterlich.

Diese kalte Phase setzte sich Anfang Dezember fort, und vom 3.12. bis zum 5.12. konnten sogar drei Eistage notiert werden. In der Nacht vom 5.12. auf den 6.12. wurde es richtig winterlich, denn bei Temperaturen um die null Grad fielen 9 cm Neuschnee auf einen bereits ausgekühlten Untergrund. Diese winterliche Episode hielt leider nur bis zum zweiten Adventwochenende, danach stellte sich das Wetter prompt auf eine Westströmung um, was höhere Temperaturen und Regenfronten zur Folge hatte. Das Weihnachtstauwetter blieb also einmal mehr nicht aus, der Monatshöchstwert von +13,2 °C wurde sogar an einem Weihnachtsfeiertag (dem Stephanitag) aufgestellt. Dieses warme Wetter blieb dann auch bis zum Jahreswechsel, und so endet diese Zusammenfassung so wie sie begonnen hat, nämlich mit einem viel zu warmen Jahreswechsel – sogar um Mitternacht hatte es noch +10 °C.

Langzeitdaten (Quelle: GeoSphere Austria)

Auf ganz Österreich gesehen war das Jahr 2023, verglichen mit dem Referenzzeitraum von 1961 bis 1990, im Flächenmittel um 2,6 °C zu warm. Mit demselben Referenzzeitraum verglichen, fielen im Jahr 2023 auf die ganze Fläche Österreichs gesehen im Mittel 120% des sonst üblichen Niederschlages – es war also ein überdurchschnittlich niederschlagsreiches Jahr. Sonnenschein gab es gemittelt über ganz Österreich bezogen auf den Zeitraum von 1961 bis 1990 um 4% mehr.

An der ZAMG-Station Bad Gleichenberg lag das Mittel des Jahres 2023 um 2,5 °C über dem langjährigen Mittel von 1961 bis 1990. Alle Monate bis auf den April waren in Bad Gleichenberg deutlich zu warm, der April lag als einziger Monat in diesem Jahr unter dem langjährigen Mittel (wenn auch nur um 0,3 °C). Niederschlag gab es im Jahr 2023 an dieser Messstelle 135 Liter mehr als im Mittel des Referenzzeitraumes. Eindeutig zu trocken waren in Bad Gleichenberg die Monate Feber und September – etwas zu trocken waren der März und der November. Alle anderen Monate brachten überdurchschnittlich viel Niederschlag.

Daten aus Windisch-Minihof

  • Jahresniederschlag: 1043 l/m²
  • Schneemenge: 28 cm
  • Jahreshöchsttemperatur: 32,1 °C (21.06.2023)
  • Jahrestiefsttemperatur: -10,0 °C (09.02.2023)
  • Heiße Tage (über 30 °C): 14 Tage
  • stärkste Böe des Jahres: 62,8 km/h
  • erster Schnee (in der zweiten Jahreshälfte): 25. November