Januar, Februar und März
Das Jahr begann 2021 weniger nebelig als das Jahr davor. Niederschlag fiel im Jänner hauptsächlich in flüssiger Form – zwischendurch gab es allerdings hin und wieder „Schneegebrösel“. Die Kälte blieb in diesem Monat bis auf ein paar Tage in der Monatsmitte fast komplett aus. Ende Jänner fiel mit 8 Zentimetern der erste nennenswerte Schnee im Jahr 2021.
Winterlich blieb es allerdings nicht lange, denn schon am Ende der ersten Feberwoche waren die Temperaturen wieder zweistellig im Plusbereich. Am 8. Feber bildete sich dann nach der kurzen wärmeren Phase bei starkem Schneetreiben noch einmal eine Schneedecke von 4 cm. Darauf folgte aber wenige Tage später wieder Regen. Danach gab es bis zur Mitte des Monats Feber eine kurze Kälteperiode mit 3 Eistagen und zweistelligen Minuswerten, nur um gegen Ende des Monats schon wieder von neuen Temperaturrekorden während einer Wärmeperiode, in der die Luft voller Saharastaub war, abgelöst zu werden.
Im März dann setzte sich die Trockenheit (seit 11. Feber kein Niederschlag) fort. Erst am 14. März gab es nach etwa einem Monat wieder einmal etwas Niederschlag. Dann beherrschte eine Nordost-Schauerlage das Wetter und brachte immer wieder unergiebige Regen-, Schnee- oder Graupelschauer. Auch -8 Grad und 1 Zentimeter Schneeauflage kamen in dieser Wetterlage vor. Der März war mit 8 Litern Niederschlag sehr trocken, wie auch schon der Feber.
April, Mai und Juni
Der April begann dann warm – das blieb aber nicht lange so. Am Ostersonntag gab es einen Höchstwert um die 10 Grad Celsius, und am 6. April schneite es sogar noch einmal ganz leicht. Auch Frostnächte waren in diesem April nicht selten (einmal sogar drei Frostnächte mit um die -5 °C hintereinander). Zur Monatsmitte stellten sich einstellige Tageshöchstwerte und Schauerwetter ein. Auch am 15. Und 16. April gab es noch Frost – erst am Monatsende wurde es mit Werten um die +20 °C wärmer.
Der Mai war auch heuer wieder ein zu kühler Monat. Aufgrund dessen gab es noch keine nennenswerten Gewitter. Niederschlag fiel im Monat Mai aber ausreichend, wenn auch nicht genug, um das Defizit der Vormonate auszugleichen. Der Mai brachte nur zwei Sommertage, dafür aber am 26. d. M. einen eher unüblich tiefen Tiefstwert von nur +1,9 Grad.
Der Juni begann temperaturmäßig auch noch gebremst. Bis zur Monatsmitte gab es Temperaturen um die 25 Grad. Um den 15. Juni wurde es dann kurzzeitig noch einmal kühler, mit einstelligen Tiefstwerten in der Nacht und Höchstwerten um die 20 Grad. Darauf folgte die erste Hitzewelle des Jahres mit 7 Hitzetagen vom 18.6. bis zum 24.6., Spitzenwert dabei +34,1 Grad am 21.6. Wie sich später herausstellen sollte, war das auch schon der Jahreshöchstwert. Aufgrund der Hitzewelle waren österreichweit, aber auch in Nachbarländern, heftige Gewitter mit im Gepäck (großer Hagel in Oberösterreich und F4 Tornado in Tschechien). Am Monatsende folgten dann noch zwei Hitzetage.
Juli, August und September
Der Juli 2021 bot insgesamt zehn Hitzetage und für einen Juli wenig Niederschlag. Schlechtwetterperioden waren eher eine Seltenheit. Österreichweit brachte der siebte Monat im Jahr heftige Gewitter, Minihof-Liebau blieb bis auf ein Hagelereignis aber verschont. Dieses war allerdings umso außergewöhnlicher, denn es hagelte am frühen Morgen und noch dazu recht heftig. Zwei Tropennächte konnten auch verzeichnet werden.
Die erste Augustwoche war eher verregnet und hielt unterkühlte Sommertemperaturen bereit. Vom 11. bis zum 16. August startete allerdings noch eine Hitzewelle mit sechs Tagen über 30 Grad. Diese wurde abrupt von einer Nordströmung beendet, welche dann auch die zweite Monatshälfte dominierte. So gab es in der letzten Augustwoche kaum noch Temperaturen über 20 Grad und durchwegs einstellige Tiefstwerte. Während der zweiten Augusthälfte gab es auch immer wieder Tage mit Niederschlag, sodass der August auf insgesamt 95 Liter kam.
Anfang September baute sich dann nochmals ein starkes Hoch auf und sorgte mit Temperaturen um oder über 25 Grad noch für einen „nachgelagerten Sommer“. Am 15. September konnte sogar noch ein Höchstwert von 28,4 Grad verzeichnet werden. Der Niederschlag kam dabei zu kurz – es regnete fast drei Wochen lang nicht. Am 17. September glichen sich die Temperaturen dem September an und es gab endlich Niederschlag. Am 29.9. wurde die Gewittersaison von einem recht niederschlagsintensiven Gewitter beendet. Insgesamt regnete es im September 65 Liter, davon 40 Liter allein am 29. September.
Oktober, November und Dezember
Der warme September wirkte noch in den Oktober hinein nach – am 4. Oktober gab es mit +24,9 Grad noch fast einen Sommertag. Danach wurde es kurz regnerisch und am 7. d. M. folgten 30 Liter Regen. Mitte Oktober wurden die Temperaturen dem Monat entsprechend – die erste Frostnacht gab es schon früh am 14. Oktober. In der zweiten Oktoberhälfte fielen nur mehr drei Liter Niederschlag, doch nicht nur im Südosten war es trocken. So kam es im Rax/Schneeberg-Gebiet zum größten Waldbrand, den Österreich je gesehen hat.
Der November war dann gedrittelt. Bis zum 10. November war es noch überdurchschnittlich warm, im zweiten Drittel gab es dann typisches Novemberwetter mit Dauernebel und das letzte Drittel brachte dann die ersten winterlichen Gefühle, mit zum Teil höheren Minusgraden ab dem 20. d. M., sowie den ersten Schnee am 27. November. Am 29.11. kam es durch ein Italientief zu einer 5 Zentimeter dicken Schneedecke.
Der Schnee aus dem November konnte sich im Dezember wegen Regen am Monatsbeginn nicht lange halten, am 9.12. allerdings kamen dann 19 Zentimeter Schnee bei einem Italientief zusammen. Ein paar Tage lang blieb es winterlich, vor Weihnachten wurde es allerdings wieder warm. In der Weihnachtswoche gab es ein Auf und Ab bei den Temperaturen – der 24.12. scheint mit +8 Grad in der Statistik wieder als „Weihnachtstauwetter“ auf. Am 26. Dezember war es am Morgen weiß, allerdings lag nur 1 cm Schnee, der sich nicht lange hielt. Am Monats- und Jahresende gab es dann eine Südwest-Lage mit für Dezember ungewöhnlich hohen Temperaturen. Der Jahreswechsel erfolgte bei +1,7 Grad.
Langzeitdaten (Quelle: ZAMG)
Auf ganz Österreich gesehen war das Jahr 2021 zum Bezugszeitraum von 1961-1990 im Flächenmittel um 1,2 Grad zu warm.
An der ZAMG-Station Bad Gleichenberg war das Jahr um 1,6 Grad zu warm. Sieht man sich die Monate einzeln an, waren bis auf den April, Mai und Oktober alle Monate etwas oder signifikant zu warm. Niederschlagstechnisch gab es an der Station Bad Gleichenberg gegenüber dem Mittel 1961-1990 um 223 Liter Niederschlag zu wenig. Außer den Monaten Mai, November und Dezember waren alle Monate zu trocken.
Daten aus Windisch-Minihof
- Jahresniederschlag: 614 l/m²
- Schneemenge: 40 cm
- Jahreshöchsttemperatur: 34,1 °C (21.06.2021)
- Jahrestiefsttemperatur: -12,5 °C (13.02.2021)
- Heiße Tage (über 30 °C): 25 Tage
- stärkste Böe des Jahres: 51 km/h
- erster Schnee (in der zweiten Jahreshälfte): 27. November