Wie schon im Vorbericht vom August angekündigt, beginnt dieser Monatsbericht mit dem Thema der monatsübergreifenden Hitzewelle, welche noch bis zum 4. September (somit wieder insgesamt acht Tage durchgehend) mit Temperaturen über plus dreißig Grad angehalten hat, mit dem Höchstwert am 3. d. M. (+32,4 °C). Österreichweit wurden in diesen ersten heißen Septembertagen wieder einmal an mehreren Stationen Höchstwerte übertroffen. In der zweiten Septemberwoche kam dann aber die große Wetterumstellung, und wie später noch ausgeführt, kippten danach Septemberrekorde innerhalb kürzester Zeit in die andere Richtung. Einen ersten Gruß vom Herbst gab es am 9. September mit 63 Liter Regen und erstmalige Abkühlung auf unter +20 °C seit – sage und schreibe – drei Monaten, nämlich seit der Schafskälte Mitte Juni. Noch schlimmer wurde es dann ab dem 12. September, wo ein massiver polarer Kaltluftvorstoß ins Mittelmeer die oft gefürchtete Vb-Lage ausgebildet hat. Die Prognosen der meisten Wettermodelle zeigten bereits Tage davor große Übereinstimmung und warnten vor Hochwässern und Überschwemmungen im zentral- und osteuropäischen Raum – und so kam es dann leider auch. Der durch diese Wetterlage über dem viel zu warmen Mittelmeer entstandene großflächige, mit jeder Menge Feuchtigkeit vollgesaugte, Tiefdruckwirbel drehte sich nämlich tagelang immer wieder über dieselben Regionen, und ließ dabei an manchen Orten bis über 400 Liter Regen innerhalb von zwei Tagen auf die Böden niederprasseln. Das war für viele Gebiete in Rumänien, der Slowakei, Tschechien und Polen zu viel, wo einige Todesopfer infolge von katastrophalen Überschwemmungen zu beklagen waren. Aber auch in Österreich mussten leider fünf Menschen ihr Leben lassen, wo vor allem Oberösterreich, Niederösterreich (Kamptal über St. Pölten bis ins Alpenvorland) und auch der Raum Wien (mit einem tausendjährlichen Hochwasser am Wienfluss) stark betroffen waren. In diesen Regionen kam es einmal mehr zu einer Jahrhundertflut mit tagelangen schweren Überschwemmungen. Ein Donauhochwasser blieb Gott sei Dank aus, weil der Oberlauf der Donau im Raum Bayern von dieser Wetterlage nicht so stark betroffen war und weil in Österreich ein Großteil der Niederschläge infolge der starken Abkühlung im alpinen Raum bis auf tausend Meter als Schnee gefallen ist. So wurde zum Beispiel in Obertauern um den 15. September herum über ein Meter Neuschnee gemessen, ein noch nie da gewesener Rekord zu dieser Jahreszeit. Bei uns im Südburgenland hat diese Wetterlage an fünf aufeinanderfolgenden Regentagen (vom 12.9. – 16.9.) insgesamt 120 Liter Regen gebracht. Aufgrund der vorangegangenen Trockenheit konnte aber auch diese Menge noch gut von den Böden aufgenommen werden. Danach beruhigte sich das Wetter wieder und zum Ende des Monats pendelten sich die Temperaturen um die +20 °C im Monatsmittel ein. Mit einem weiteren Kaltluftvorstoß endete der Monat dann regnerisch und mit einem morgendlichen Tiefstwert am Monatsultimo von nur mehr +1,4 °C auch schon spätherbstlich.
- max. Temperatur: 32,4 °C
- min. Temperatur: 1,4 °C
- Regenmenge: 209 l/m²
- stärkste Böe: 38,6 km/h
KLIMA (Quelle: GeoSphere Austria)
An der GeoSphere-Station Bad Gleichenberg war der September 2024 gegenüber dem Mittel von 1961 bis 1990 um 1,6 °C zu warm. Niederschlagstechnisch war der September überdurchschnittlich feucht, in Bad Gleichenberg fiel mehr als doppelt so viel Niederschlag wie in einem durchschnittlichen September von 1961 bis 1990 üblich. Auch gegenüber dem Mittel von 1991 bis 2020 war der September zu warm und zu feucht – die Abweichungen waren in beiden Belangen jedoch etwas gemäßigter.





