Wenn es plötzlich finster wird – Blackout in Europa

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Wir schreiben Montag, den 10. Januar 2022. Die Industrie fährt nach Weihnachten wieder voll hoch – der Stromverbrauch steigt. Es ist ein kalter Wintertag – auch Privathaushalte beziehen viel Strom aus dem Netz. Plötzlich wird es finster. Warum? Ist ein Baum auf eine Leitung gefallen? Nein – es ist ein langandauerndes europaweites Blackout. Dieses Szenario hört sich düster an, kann aber jederzeit passieren.

Was ist ein Blackout?

Ein Blackout ist ein länger andauernder, großflächiger Strom- und Infrastrukturausfall. Als Folge des Stromausfalls, der sich im schlimmsten Fall über ganz Europa erstreckt, funktioniert auch die Telekommunikation nicht mehr. Zudem brechen ohne Kommunikation Lieferketten zusammen. Dabei ist oft gar nicht der Stromausfall an sich das Problem – der Strom sollte nach einigen Stunden bis nach höchstens 2 Tagen wieder da sein – sondern die noch tagelang danach unterbrochenen Lieferketten. Das bedeutet, dass die Supermarktregale auch nach dem Stromausfall noch einige Tage lang leer bleiben. In einigen Regionen Österreichs bricht mit dem Stromnetz auch die Wasserversorgung zusammen.

Welche Ursachen gibt es?

Das Stromnetz Europas ist ein sehr komplexes System. Es erstreckt sich über gesamt Kontinentaleuropa und teilweise darüber hinaus. In diesem System gibt es zahlreiche Sicherheitsmechanismen aber auch Fehlerquellen. Fehler können zum Beispiel durch Naturgewalten hervorgerufen werden – dazu zählen Stürme, magnetische Stürme, Schnee und Eisregen. Aber auch die Überlastung wichtiger Bauteile kann das Stromnetz in Mitleidenschaft ziehen. Fällt dadurch ein großes Umspannwerk aus, müssen andere übernehmen, die durch die zusätzliche Last noch stärker überlastet werden. Auch ein Ungleichgewicht zwischen Verbrauch und Erzeugung kann eine Ursache sein. Ein guter Indikator dafür ist die Netzfrequenz, die den aktuellen Zustand gut zeigt. Ins europäische Stromnetz muss immer so viel eingespeist werden, wie gerade entnommen wird. Wird zu wenig eingespeist, sinkt die Frequenz unter 50,0 Hertz – wird zu viel eingespeist, steigt sie darüber. Fällt die Frequenz unter 47,5 Hertz, trennen sich alle Kraftwerke zum Selbstschutz vom Netz. Generell ist auch die alternde Infrastruktur ein Problem.

Vorsorgen

Wie bereits zuvor erwähnt, wird der Strom nicht das allergrößte Problem sein. Dieser sollte – vor allem in Österreich – nach nicht all zu langer Zeit wieder zurückkehren. Problematisch sind unterbrochene Lieferketten und somit leere Supermarktregale. Ausreichend Trinken, Essen, Taschenlampen, ein batteriebetriebenes Radio und eine Ersatzkochstelle, aber auch andere Dinge sind empfehlenswert. Auf der Internetseite oesterreich.gv.at empfiehlt man, sich so vorzubereiten, als würde man 14 Tage lang zuhause campen. Zudem gibt es dort eine Liste zur Vorsorge. Das österreichische Bundesheer rechnet in den nächsten fünf Jahren mit einem Blackout – so die Aussage von vor einem Jahr.

Zusammenfassung

In kurzen Worten zusammengefasst kann man sagen: Der Ernstfall wird wahrscheinlich eintreffen – wenn auch nicht mit 100%iger Sicherheit. Wichtig ist Essen und ausreichend Trinkwasser zu haben. Auch Taschenlampen, eine Ersatzkochstelle und ein batteriebetriebenes Radio sind wichtig. Weitere wichtige Gegenstände findet man hier. Das Allerwichtigste ist im Ernstfall aber wahrscheinlich, dass man Ruhe bewahrt.

Weitere Informationen zum Thema

Podcast („KURIERdaily“) vom 25. September 2021 zum Thema Blackout. Als Gast: Herbert Saurugg (internationaler Blackout- und Krisenvorsorgeexperte)

QUELLE:
Seite „Stromausfall“. In: Wikipedia – Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 5. Oktober 2021, 05:17 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Stromausfall&oldid=216123884 (Abgerufen: 1. November 2021, 21:29 UTC)